Fragen zur kommerziellen Manga-Übersetzung

comicdeskEinige der Fragen, die mir bei einem Vortrag dazu gestellt wurden, habe ich hier zusammengetragen.

Kann man von Manga-Übersetzung leben?

Wenn man bei verschiedenen Verlagen mehrere Aufträge sicher hat, kann man zumindest überleben, aber wie bei vielen Berufen als Freischaffender ist das auf dünnem Eis gebaut und man hangelt sich von Auftrag zu Auftrag. Für Berufsanfänger würde ich diese Frage mein “nein” beantworten wollen und empfehlen, sich als Absicherung einen Zweitjob zu organisieren.

Gibt es eine Ausbildung zu diesem Beruf?

Zumindest gibt es mit Sicherheit keinen Ausbildungsberuf für diese Art des Übersetzens. Die Übersetzer sind in der Regel Japanologen oder zweisprachig aufgewachsene Personen ohne besondere Ausbildung. Anstellende Firmen gibt es meines Wissens ebenso nicht – alle Manga/Anime-Übersetzer, die ich kenne, sind freiberuflich und haben sich per Initiativ-Bewerbung bei den Manga-Verlagen oder Anime-Labels beworben.

 

Wie fange ich an?

 

  1. Lernen Sie Japanisch! Im Ernst: Mangaübersetzen ist schwieriger, als man zunächst glaubt. Man muss eine gute Kenntnis der japanischen Umgangssprache haben und die Grammatik einwandfrei beherrschen. Ohne große Vokabelkenntnisse dauert die Übersetzung zu lang und Sie werden die Abgabetermine nicht schaffen – und natürlich auch einen lächerlichen Stundenlohn bekommen.
  2. Lesen Sie sich in Übersetzungstheorie ein. Man mag denken, dass man allein durch die Fremdsprachenkenntnisse schon übersetzen könne, aber man sollte sich im Klaren darüber sein, welche Übersetzungsstrategien es gibt und welche Methoden angemessen für welche Zwecke sind.
  3. Übersetzen Sie Comics und senden Sie, wenn Sie Vertrauen in Ihre Übersetzung haben, eine Probe mit Ihrer Bewerbung an einen Comicverlag Ihrer Wahl.

Ein Kommentar

  1. Hui, interessant… aber essenziell hab ich mir das schon gedacht. Ich glaube, da belib ich lieber beim Cleanen ;-) *wird nostalgisch*

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